Warum boykottieren einige Mannschaften die Fußballweltmeisterschaft 2022?

Warum boykottieren einige Mannschaften die Fußballweltmeisterschaft 2022?

Nach dem Ende der diesjährigen Fußballeuropameisterschaft ist es endlich soweit: Katar 2022. Schon seit Jahren wird über dieses Event gesprochen, diskutiert und gestritten. Geht es bald los. Seit 2010 steht fest, dass die Fußball Weltmeisterschaft 2022 in Katar stattfinden wird. Die Welt des Fußballs ist längst nicht mehr das was es einmal war. Das wird durch die WM Vergabe in Katar sehr negativ bestätigt. Es ist eine “WM der Schande” (NGO Amnesty International). In diesem Artikel werden allgemeine Fakten zur WM in Katar genannt und sich mit der Frage beschäftigt, warum nicht nur die Fans, sondern auch viele Fußballmannschaften die Fußballweltmeisterschaft boykottieren wollen. 

Wann genau findet die Weltmeisterschaft statt?

Die Fußballweltmeisterschaft findet in einem Kleinstaat – dem Emirat Katar, auf dem asiatischen Kontinent statt. Zum ersten Mal findet die WM nicht um die übliche Zeit im Sommer, sondern im Winter, statt. Katar ist ein Wüstenland und aufgrund der hohen Temperaturen im Sommer wurde die Weltmeisterschaft in den Winterzeitraum verlegt. Im Sommer kann die Temperatur in Katar über 40 Grad Celsius betragen. Im November und Dezember liegen die Durchschnittstemperaturen zwischen 18 und 30 Grad Celsius.  

Die Weltmeisterschaft wird am 21. November 2022 bis zum 18. Dezember 2022 stattfinden. Das Turnier wird am Montag, 21. November 2020 durch die Nationalmannschaft von Katar in Al Khor eröffnet. Das Finale findet am Sonntag, 18. Dezember 2022 im Stadion Lusail Iconic Stadium in Lusail statt. Lusail ist die WM-City, die neu für die WM erbaut wurde. 

WM-Vergabe nach Katar kostet mehrere Tausende das Leben 

Doch wo noch nichts steht, muss gebaut werden und wo gebaut wird, braucht man Bauarbeiter. Doch nicht nur Stadien wurden erbaut. Straßen über ein eigenes U-Bahnnetz bis hin zu einer Stadt, die extra für das WM-Finale errichtet wurde, wurden binnen der letzten Jahre erschaffen. Seit der Vergabe der Weltmeisterschaft nach Katar arbeiten rund 2,5 Millionen Arbeitsmigranten aus Pakisan, Bangladesch, Indien, Nepal und Sri Lanka für zahlreiche katarische Baumfirmen. Sie arbeiten und leben unter menschenunwürdigen Bedingungen. Aktuelle Zahlen der bereits verunglückten Arbeiter gibt es nicht, aber es sollen bereits mehr als 6500 sein. 

Geldsummen 

Bei den Kosten für die Weltmeisterschaft in Katar soll es sich um über 150 Milliarden US-Dollar handeln. Damit handelt es sich um die teuerste Veranstaltung aller Zeiten. Beispielsweise betrugen die Kosten der WM in Russland 2018 “nur” 21 Milliarden Euro. Was schon im Vergleich zum vorherigen WM-Ausleger in Brasilien 2014, mit 8 Milliarden, viel mehr erschien.  

Boykottieren?

Viele Fußballfans rufen zur Boykottierung auf. Doch ist das die Lösung? Ex-Bundestrainer Joachim Löw und auch einige Spieler der Nationalmannschaft sind der Meinung, dass es für die Boykottierung der WM zu spät sei. Mit der Boykottierung der DFB-Mannschaft würde man natürlich ein starkes Statement setzen. Doch den Arbeitsmigranten kann jetzt, so knapp vor der WM, so auch nicht mehr geholfen werden.

Doch die internationale Aufmerksamkeit auf Katar schafft nachdenkliches Verhalten bei Fans und Spielern auf der ganzen Welt. Diese Aufmerksamkeit kann genutzt werden, um auf die Arbeitsbedingungen von den Arbeitsmigranten sowie auf vieles mehr hinter den Kulissen aufmerksam zu machen. Die Diskussionen über einen Boykott und die Proteste in den Medien haben bereits ein paar Verbesserungen in Katar ausgelöst. Es wurden bereits seit der WM-Vergabe zwei wichtige Menschenrechtsabkommen und einen Mindestlohn in Katar eingeführt. Dennoch muss hier aufgepasst werden, was den Medien nur so vorgelegt wird, kann im Hintergrund auch wieder ganz anders sein.

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